Reisebericht:

(von Melanie)

Montag, 07.04.2003 Abflug Heute geht's also los. Abends um ¼ vor 11h geht der Air Namibia-Flieger ab Frankfurt. Die alte Boeing 747 Welwitschia ist ziemlich ausgebucht. Wir haben dieses Mal vegetarisches Essen bestellt, das sah bei den Nachbarn auf den letzten Flügen immer ziemlich lecker aus - und ist es dann auch. Handgedrehte Tortellini oder so. Sofern man im vollen Flugzeug schlafen kann, ist so ein Nachtflug ganz angenehm, die 10 Stunden vergehen dann wie im Flug.

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Dienstag, 08.04.2003 Windhoek Das Wetter ist ganz nett, nicht zu warm, so zum Angewöhnen ziemlich optimal. Für den heutigen Tag steht Windhoek auf dem Programm, zu aller erst das Mietauto abholen. Wir haben über Beziehungen einen ultragünstigen Toyota Corolla bekommen. Gut, der hat keine Air Condition und schon 180.000 km gelaufen, aber mit Fenster runter kurbeln ist es die letzten Jahre ja auch gegangen. Dann in der Stadt noch ein paar Dinge kaufen, Sonnenhut, Outdoor-Sandalen und so, das ist hier - bei gleicher Qualität - einfach viel billiger als zu Hause. Und die Unterkunft für Etosha (Namutoni) wird auch schon gebucht. Windhoek ist zum Gewöhnen an Afrika ganz gut geeignet. Mit der deutschen und englischen Kolonial-Vergangenheit ist die Stadt noch ziemlich europäisch geprägt. Also ist für Afrika-Neulinge der Kulturschock nicht so groß. "Afrika light" sozusagen.
Abends geht's ins "Joe's Beerhouse", ein ziemlich abgedrehtes Restaurant, das in Namibia scheinbar Kultstatus hat. Es ist originell eingerichtet, vollgestopft mit Trophäen und altem Kolonialkram, absolut sehenswert, aber eben ein Touri-Lokal.
Unterkunft ist am Stadtrand in einer Art Studentenwohnheim, wo wir über die Arbeit Kontakt zu hatten.

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Mittwoch, 09.04.2003 Richtung Omatako-Berge Morgens geht's los, Aufbruch nach Norden. Wir gurken über Nebenstrecken gemütlich durch die Gegend. Übernachtung war eigentlich auf der schnuckeligen Jagdfarm Omatako, direkt an den Omatako-Bergen geplant. Aber organisatorisch klappt das dann nicht, also fahren wir ein Stück auf der N1 zurück zur Farm Wewelsburg, die einen netten kleinen Campingplatz betreiben.

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Donnerstag, 10.04.2003 Waterberg Es geht zu Besuchszwecken dann doch noch auf die Omatako-Farm. Aus einem kurzen Abstecher wird ein ziemlich langer Aufenthalt. Die Leute sind super nett, wir unterhalten uns köstlich und weil die Zeit so rasend voran schreitet, werden wir zum Mittag eingeladen. Es ist spannend, dass es auf den Farmen, auch wenn sie Rinder haben, eigentlich nur Game (also Wild, besonders verschiedene Antilopen) zu essen gibt. Und das ist soooo lecker! Nach dem Kaffee brechen wir dann aber auf. Bis zum Campingplatz am Waterberg wollen wir schon noch kommen heute. Es hat in den letzten Tagen ziemlich viel geregnet, was die Farmer total glücklich macht, weil es in dieser Regenzeit bisher fast gar nicht geregnet hat. Der Campingplatz ist allerdings von tiefen Spülrinnen durchzogen, was es ziemlich schwierig macht, eine ebene Stelle für das Zelt zu finden. Abendessen gibt's oben im Restaurant. Die Location selbst, eine alte koloniale Polizeistation, ist ziemlich cool, aber die Bedienung kriegt es heute irgendwie nicht so recht auf die Reihe. Aber immerhin, das Bitter Lemon ist eiskalt, das ist das wichtigste.

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Freitag, 11.04.2003 Otjiwarongo, Otjikoto-See und Etosha Weiterfahrt Richtung Etosha, Ziel ist Namutoni. Unterwegs wollen wir in Otjiwarongo Travellerchecks tauschen und Lebensmittel kaufen. Einkaufen im großen Shoppingcenter ist kein Problem. Geld tauschen dagegen wird zum stundenlangen Akt. Erst mal 15 Minuten in der Bank Schlange stehen am einzigen geöffneten Schalter. Dann komme ich an die Reihe, während mein Feund draußen im kochenden Auto wartet. Otji ist nicht besonders touristisch, deshalb weiß der Bankangestellte in der Windhoek Bank den Prozentsatz für die Kommission (!) nicht auswendig und schlendert erst mal 10 Minuten zwischen seinen Kollegen hin und her um zu fragen. Die Kommission ist ziemlich hoch, deshalb wollen wir lieber versuchen, mit der Kreditkarte Geld am Schalter zu bekommen. An einem anderen Schalter natürlich, deshalb noch mal Schlange stehen. Die Bankerin ist dann sehr nett, muss aber irgendwo anrufen, um sich eine Sicherheit über die Deckung von meiner Visa-Karte zu holen. Aber ihre Auskunftsstelle arbeitet nicht mit meiner Hausbank zusammen, deshalb kann sie keine Auskunft geben. Und wir bekommen kein Geld. Bleibt noch die Chance, mit der ec-Karte Geld am Automaten zu ziehen. Auch hier erst mal Schlange stehen. Als ich dann endlich dran bin, fällt mir meine verflixte PIN nicht ein! (Hatte die ec-Karte erst kurz vor dem Urlaub bekommen.) *seufz* Also doch für teuer Geld Travellerchecks am Schalter tauschen. Nach erneutem Schlangestehen natürlich. Nach einer Stunde haben wir dann endlich Geld. Ulf ist im Auto inzwischen halb gar gekocht, hat aber auch schon die ersten Begegnungen mit Bettlern gemacht.
Dann geht's endlich los Richtung Norden. Mittagsstopp machen wir hinter Tsumeb am Otjikoto-See. Hier ist auch ein kleiner Tierpark eingerichtet, und einen Imbiss gibt es auch. Der 100 Meter tiefe See, eigentlich eine eingebrochene Karsthöhle, ist sehr beeindruckend. Zum Zwischenstopp ist Otjikoto echt zu empfehlen.
Danach rauschen wir durch nach Namutoni. Am frühen Nachmittag beziehen wir dort in der Festung unsere gebuchte Kasematte. Die ist recht schlicht und klein, aber immerhin mit Air Condition! Wir entschließen uns, noch einen kleinen Gamedrive zu machen. Und sehen direkt ziemlich viele Tiere, vor allem Zebras und Giraffen, die sind besonders toll. Und an einem Wasserloch liegt ein kleines Rudel Löwinnen. Aber die sind so vollgefressen, dass sie sich vermutlich die nächsten zwei Tage nicht von der Stelle bewegen werden. Wir sind schon mal ziemlich beeindruckt und gespannt, was wir die nächsten Tage in Etosha noch alles zu sehen bekommen werden. Mit den letzten Sonnenstrahlen, kurz vor Toresschluss sind wir im Fort zurück. Abendessen (Buffet) im Restaurant, danach noch zur hauseigenen Wasserstelle, aber dort sind keine Tiere zu sehen. Außer einem Schakal, der auch auf dem Campingplatz herumschleicht.

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Samstag, 12.04.2003 Etosha-Cruising Nach kleinem Frühstück im Zimmer Aufbruch. Die Wasserlöcher abklappern Richtung Okaukuejo, dem Quartier am Westende des Parks. Wir sind wirklich nicht besonders früh, aber als wir um ca. 10h an einem Wasserloch stoppen, fällt uns das Kinn runter! So viele Tiere zusammen! Giraffen, Kudus, Springböcke, Gnus und Zebras! "Nix besonderes..." sagt der Afrika-Experte, aber die geballte Menge mutet schon ziemlich paradiesisch an! Auch hätte es uns nicht gewundert, wenn hinter dem nächsten Busch die Arche Noah geparkt hätte, die den Tieren grade mal einen kleinen Landgang genehmigt hat. Alle sind friedlich, außer der Zebras, die ziemlich zänkisch sind und etwas Unruhe in die Szenerie bringen. Interessant ist die Geräuschkulisse. Hufgetrappel, Zebra-Gewieher, Geschlürfe, Springbock-Gebrumme, Schlamm-Gematsche, denn das Wasserloch ist tief-schlammig. Vögel hört man allerdings keine. Nach einer halbe Stunde Staunen fahren wir weiter.
Dieses erste Wasserloch war fast das beeindruckendste, auch wenn wir noch viele angucken an diesem Vormittag. Mittags sind wir in Halali und haben Hunger. Im Restaurant gibt's wieder nur Buffet, das ist uns eigentlich zu viel so mitten am Tag. Wir fahren auf den Campingplatz und kochen uns dort mit unserer Campingausrüstung aus unseren Vorräten ein kleines Süppchen. Als wir fertig sind und einpacken, stürzt eine Schar von rotäugigen Glanzstaren von den Bäumen herab, die uns schon die ganze Zeit gierig belauert hatten. Nun gut. Müllvernichter auf afrikanisch.
Weiterfahrt. Wir sind etwas müde. Wir finden, es wäre jetzt mal Zeit für neue Tierarten. Elefanten z. B. Wir verlassen die Hauptpad und kurven auf Seitenwegen herum. Sehr nett. Aber keine Elefanten. Und auch sonst nichts. Außer frische Elefantenhaufen. Dann am späten Nachmittag sehen wir an einem Wasserloch doch noch zwei Elefantenbullen. Der eine von denen mit der dicken Rüsselwurzel sieht irgendwie uralt aus. Wir sitzen im Auto und gucken. Ist schon beeindruckend, selbst auf die Entfernung. Dann kommt der eine auf uns zu gegangen! Uns wird etwas flau, aber offenbar haben wir nur in der Nähe eines Elefantenfußweges gehalten: er geht an uns vorbei. Als wir weiter fahren, sehen wir dann den Rest der Herde, zwei Kühe davon kreuzen mit einem kleinen Kalb vor uns die Straße - und sind von unserem nahenden Auto gar nicht entzückt.
Abends Ankunft im Lager Okaukuejo. Dort sehen wir spät abends am Wasserloch noch Nashörner. Die stehen da einfach Stunden lang in der Gegend rum, trinken einen Schluck und stapfen dann lautlos wieder in die Finsternis davon. Und am Himmel darüber zucken ebenso lautlos ferne Blitze.

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Sonntag, 13.04.2003 Versteinerter Wald, Verbrannter Berg, Twyfelfontein Morgens Aufbruch nach Südwesten. Erst mal ein paar hundert Kilometer abreißen bis zum ersten Etappenziel, dem Versteinerten Wald. Es ist recht beeindruckend sich vorzustellen, was für eine gewaltige Flutkatastrophe das gewesen sein muss, die diesen Wald von riesengroßen Bäumen über tierisch lange Strecken hier her verfrachtet hat. Das Elbhochwasser war dagegen wohl nur ein Sturm im Wasserglas.
Mittags geht's weiter Richtung Twyfelfontein und den nahen Campingplatz Aba Huab. Es ist tierisch heiß, deshalb machen wir dort nach der Anmeldung erst mal Siesta. Dann fahren wir noch kurz zum nahen Verbrannten Berg, der mit den grauen Gewitterwolken, die darüber hängen, besonders trostlos aussieht. Wie eine Halde aus giftigem Industrieschlacken. Als wir dann in das Tal der Orgelpfeifen gehen, ein Aufschluss aus Basaltstelen, ist das Gewitter schon sehr nah und pustet uns kräftig Sand um die Ohren. Jetzt fehlt nur noch ein Jaulen des Windes in den Steinorgeln... Wir setzen uns ins Auto und fahren über die schöne grade Schotterstraße zum (ebenfalls nahen) Twyfelfontein-Tal, wo es Felsmalereien gibt. Es ist echt praktisch, wenn sich die Sehenswürdigkeiten auf kleinstem Raum ballen, muss man sagen! Allerdings tobt nun das Gewitter so richtig. Wir warten es im Auto ab und freuen uns über die kostenlose Autowäsche. Sogar trocken geblasen wird es hinterher. Um ca. 17.30h, also 1 Stunde vor Sonnenuntergang wollen wir uns dann noch mal schnell die Twyfelfontein Lodge ansehen, so ein Luxusteil, bevor wir zum Campingplatz zurückfahren und das Zelt aufbauen. Die Lodge sieht nett aus, ist aber ziemlich teuer, naja, wir können ja schon mal sparen bis zum nächsten Jahr... Also Rückfahrt. Hm. Dort war eben noch die Straße. Nun ist dort ein reißendes Flüsschen! Und dahinter noch zwei weitere! Wir testen das erst mal zu Fuß an. Es ist ca. knietief und ziemlich schlammig. Sollen wir das mit unserem kleinen Toyota wagen? Wir überlegen noch, da sehen wir von weitem drei VW-Busse sich dem anderen Ende der überfluteten Straße nähern, vermutlich mit Gästen für die Lodge hinter uns. Der erste Bus gibt Gas, rast in den ersten Fluss rein und gerät extrem ins Schlingern. Puh, gut dass wir das nicht versucht haben! Die anderen Busse halten an und versuchen es erst gar nicht.
Glücklicherweise merken wir früh genug, dass hinter uns sich grade ebenfalls Flüsse den Weg über die Straße bahnen. Das hilft uns bei der Entscheidung, ganz schnell, bevor uns der Weg abgeschnitten ist, zu der super teuren Lodge zurück zu fahren und dort die Nacht zu verbringen... Die Lodge ist auch ganz nett. Später trudeln auch die Gäste aus den VW-Bussen ein, man hat sie mit Unimogs aus den Bussen "evakuiert", die Busse können allerdings erst geholt werden, wenn das Wasser wieder weg ist. Wie lange das wohl dauern mag?

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Montag, 14.04.2003 Brandberg, Mile 108 Es scheint wieder die Sonne und nach Angaben des Hotelpersonals sind die Straßen wieder befahrbar. Also brechen wir auf. Als wir an die überflutete Stelle kommen, sind wir doppelt froh, nicht durch den Fluss gefahren zu sein, weil man nun sieht, dass das Wasser die halbe Straße weggerissen hat!
Wir fahren Richtung Brandberg. Auf den nächsten hundert Kilometern sehen wir überall Überflutungsspuren auf der Straße. Später erfahren wir, dass diese kräftige Regenfront wohl über fast ganz Namibia (einschließlich Etosha, wo wir vorgestern noch waren) niedergegangen ist. Bei der vorher gegangenen Dürre dürfte das manchem Farmer die Existenz gesichert haben.
Den Brandberg schauen wir uns nicht an, sondern biegen südlich davon Richtung Westen auf eine einsame Schotterpiste ab. Diese Straße führt durch die Wüste an der alten Brandberg West-Miene vorbei ans Meer. Auf dieser Strecke bekommen wir ein wenig eine Vorstellung von dem Begriff "Wüste". Hier ist wirklich nichts und niemand! Und das über Hunderte von Kilometern! Jetzt bloß keine Autopanne haben...
Davon abgesehen kann "Wüste" ganz schön abwechslungsreich sein: weißer Schotter, grauer Schotter, schwarzes Vulkanartiges Gestein, rote Felsen, schwarz-grau-gestreifte Sierras, sandige Trockenflüsse mit Massen von Welwitschias .oO(Was die wohl alle hier wollen?). Und oben drüber schon wieder eine drückende Wolkendecke. Hoffentlich gibt's nicht wieder Regen und irgendwelche Reviere zu überqueren...
Nein, wir erreichen trockenen Reifens die Küste. Hier ist es allerdings ziemlich kalt im Vergleich zur Wüste. Außerdem geht die Wolkendecke hier nahtlos in einen dicken klammen Seenebel über. Brrr, eklig!
Wir fahren den von Namibischen Freunden als "sooo toll!" beschriebenen Campingplatz an Mile 108 an. Nun ja, die Lage ist ganz cool, die Stellplätze etagenweise direkt am Strand, so dass man von jedem Platz aufs Meer blicken kann. Aber nur Plumpsklos ein magerer Shop (Hunger!) und dazu den dicken Nebel! Nun ja, muss man wohl auch mal erlebt haben. Wir kochen uns unser Dosenfutter im duften Windschatten eines Klohäuschens. Kurz vor Sonnenuntergang reißt der Nebel etwas auf und gestaltet den Himmel durchaus sehenswert. Kleine Entschädigung sozusagen.

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Dienstag, 15.04.2003 Cape Cross, Swakopmund Die Sonne schafft es morgens so grade durch die Wolken, der Nebel ist fast weg, und es ist fast gar nicht kalt. Unser Auto ist vom salzigen Niederschlag ganz klebrig. Wir finden, nach dieser Nacht haben wir ein anständiges Frühstück verdient und fahren zur Cape Cross Lodge. Die steht da einfach ganz alleine zwischen Meer und Wüste am Strand. Und ist supernett! Das Frühstück, die Location und die Bedienung sind erstklassig! Uns gefällt es so gut, dass wir überlegen, eine Nacht hier zu bleiben. Allerdings hat unsere Reisekasse durch die Twyfelfontein-Lodge so gelitten, dass wir es dann doch nicht machen. Man muss sich ja auch noch was für den nächsten Urlaub übrig lassen... ;-)
Dann fahren wir um die Ecke zur Cape Cross Seehund-Kolonie. Extrem beeindruckend, besonders der Gestank! Puh! Klar über eine Million Tiere fressen und kacken einiges. Und ein paar Seehundbaby-Leichname werden ihr übriges dazu tun. Wir stehen und staunen über die Tiere, die so zahm sind, dass man sich ihnen fast bis auf Armeslänge nähern kann. Und nach fünf Minuten hat man sich zum Glück auch an den Gestank gewöhnt.
Mittags geht's weiter Richtung Swakopmund über eine coole Salzstrasse. Dort steigen wir im "Seabreeze" ab, einem Guesthouse, das von zwei Italienern geleitet wird. Wir sind total begeistert! In puncto Gastlichkeit, Gemütlichkeit und Einrichtungsstil können die Luxus-Lodgen da nicht mithalten! Ein echter Glücksgriff! :-)

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Mittwoch, 16.04.2003 Swakopmund, Swakopmund Dünen Es ist total heiß, die Leute sagen, es sei dieses Jahr der erste Winter-Wüstensturm. Wir schlurfen durch Swakopmund, machen ein paar Erledigungen, bestaunen die Wilhelminischen Häuser und die Bewohner oder Touries, die ebenfalls aus dieser Zeit zu stammen scheinen. Swakopmund ist recht entspannt, hat aber den typischen Touch eines Seebades, etwas künstlich.
Am Abend fahren wir in die Dünen südlich von Swakopmund. Wir müssen unbedingt auf eine raufklettern - natürlich ist es die höchste, um von dort den Sonnenuntergang zu "feiern". Der Sand ist an den nackigen Füßen kuschelig warm, sehr angenehm. Und der Sonnenuntergang, den wir dann zu sehen bekommen, hat sich echt gewaschen! Über dem Meer schiebt sich die Sonne unter den Wolken durch, während sich über Swakopmund ein schwarzes Unwetter zusammenbraut; hoffentlich schaffen wir es auch diesmal noch rechtzeitig heim. Und dann brennt der Himmel! Diese Farben sind echt gigantisch! Später erzählt man uns, dass auch die Swakopianer so einen Sonneuntergang noch nicht gesehen haben.
Kurz bevor das Gewitter losbricht, sind wir wieder im Hotel. Draußen fliegt im Sturm alles mögliche durch die Gegend. Puh.

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Donnerstag, 17.04.2003 Mondlandschaft, Walfish Bay Morgens hat sich das Wetter wieder beruhigt. Als wir allerdings zu unserem, eigentlich weißen, Auto kommen, erkennen wir es kaum wieder. Es sieht aus wie ein Wiener Schnitzel, total paniert mit Sand, der auf der Seesalz-Kruste besonders gut klebt...
Heute wollen wir uns die Mondlandschaft und den Welwitschia-Drive angucken. Die Mondlandschaft sieht schon ziemlich trostlos aus, tiefe kahle Erosionsschluchten. Aber vermutlich ist der Begriff entstanden, bevor die ersten Leute auf dem Mond waren. Der Welwitschia-Drive ist eher langweilig, zumindest, wenn man vorher schon hunderte Welwitschias am Brandberg gesehen hat. Was allerdings an der gesamten Tour interessant ist, ist der Abstecher in die Fluss-Oase Goanikontes. Plötzlich sattes Grün und Palmen in der kargen staubigen Landschaft.
Weil am Ende der Tour noch soviel vom Tag übrig ist, fahren wir nach Walfish Bay. Dies ist im Gegensatz zu Swakopmund eine "richtige" Stadt mit See-Handel und Industrie und "normalen" Leuten. Die Lagune im Süden mit den Flamingos ist auch recht hübsch.
Abends essen wir in Swakopmund im Restaurant "Cape to Kairo". Das ist sehr zu empfehlen, gerade wenn man langsam kein Straußensteak mehr sehen kann. Hier gibt es zu sehr zivilen Preisen typische Gerichte aus ganz Afrika. Mit und ohne Fleisch.

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Freitag, 18.04.2003 Karfreitag Solitaire, Sesriem Pünktlich zu den Feiertagen machen wir uns auf, zusammen mit dem halben Rest von Namibia, zum Sossusvlei zu fahren. Zunächst eine endlos lange Gurkerei durch verschiedene Wüsten: Stein, Fels, Berg, Ebene, usw. Der Kuiseb-Canyon bietet Abwechslung, denn nach dem vielen Regen in den letzten Tagen führt er richtig viel Wasser. Das sieht zwar aus wie Schokolade, aber manche Touries baden trotzdem drin. Ich frag mich, ob Henno Martin und sein Kollege ("Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste") den Fluss auch mal so erlebt haben. Danach wieder Gekurve durch wüstes Land. Erst in Solitaire, einem kleinen Ort ist wieder Leben. Hier scheinen alle Reisenden anzuhalten, um der Tristesse "draußen" zu entgehen.
Etwa 2 Stunden später Ankunft am Sesriem Campingplatz an den Toren zum Namib-Naukluft-Park. Natürlich haben wir nicht vorher reserviert, was sich angesichts der Massen an Oster-Touristen als nachteilig erweist. Irgendwie kommen wir dann aber doch noch auf den super teuren Campingplatz (190N$ pro Person, echter Touristen-Nepp). Wir haben den Eindruck, dass dies zwar der teuerste Campingplatz in Namibia ist, aber deshalb nicht einer der besten. Die Sanitären Anlagen für die Frauen (die für Männer auch *g*) sind eine Katastrophe, kaputte Klotüren, kein warmes Duschwasser und verstopfte Abflüsse. Der Platz ist auf Besucherspitzen offenbar nicht eingerichtet. Das finden wir ziemlich mangelhaft, weil das Sossusvlei nun mal eine der Hauptattraktionen in Namibia ist.
Ein Pluspunkt für den Platz ist vielleicht der kleine Swimming-Pool, der nach einem Tag in der Wüste ein echtes Genuss ist. Allerdings ist es sehr bedenklich, dass dieser Pool jeden Abend komplett leergepumpt und neu aufgefüllt wird. Das Wasser wird dann einfach nutzlos in die Wüste gekippt! Und das hier, wo Wasser doch wirklich Mangelware ist!

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Samstag, 19.04.2003 Sesriem Canyon, Düne 45 Morgens ab halb fünf werden wir vom Aufbruch der ersten Leute geweckt, die bereits bei Sonnenaufgang im Sossusvlei sein wollen. Bis dorthin fährt man von hier ja noch eine Stunde. Wir geben uns diesen Stress heute nicht sondern machen langsam, zumal ich mich auch nicht so richtig gesund fühle. Es wird wieder sehr heiß. Wir fahren mittags in den nahen kleinen Sesriem-Canyon. Hier ist es wenigstens schön schattig. Nach der Siesta brechen wir gegen 15 Uhr auf Richtung Sossusvlei in den Park hinein. Hier macht die Wüste dann auf einmal Spaß: "Richtige" Dünen, richtig hoch und in der späten Nachmittagsonne zart apricotfarben. Die 60 km zum Vlei sind sehr mühsam, weil die, zwar geteerte, Straße extrem schlecht ist. Nach dem Regen ist sie von bis zu 20 cm tiefen Schlaglöchern perforiert. Sehr unangenehm. Unterwegs Stopp an der berühmten Düne 45. Berühmt vermutlich deshalb, weil sie die einzige ist, die von der Straße ohne extra Eintritt zu zahlen zu betreten ist. Aber zum Hochklettern ist es viel zu heiß. Als wir am Parkplatz ankommen, von wo die Shuttle-Busse richtig ins Sossusvlei losfahren, ist es schon so spät, dass wir beschließen, die Tour hinein doch auf morgen früh zu verschieben. Die 80 N$ für den Bus lohnen sich jetzt nicht mehr.
Wir fahren zur Düne 45 zurück und jetzt wir kraxeln hoch. Geht schon viel besser als gestern in Swakop. Übung macht den Meister. ;-) Wir tollen herum und sind sauglücklich. Wieso fühlt man sich auf Dünen eigentlich so wohl? Kindheitserinnerungen an den Sandkasten?
Kurz vor Sonnenuntergang brechen wir auf, bei Einbruch der Dunkelheit müssen wir zurück auf dem Campingplatz sein und bis dorthin sind es noch etliche Kilometer zu fahren. Also geben wir Gas. Dumm nur, dass man bei dem schwachen Tageslicht und dem Tempo die Schlaglöcher nicht rechtzeitig sieht. Und so kommt es: Kawumm! Schlapp schlapp schlapp.... Ein fettes Loch in der Straße und beide Vorderräder sind hinüber!!!
*seufz*
Und gleich wird es dunkel und die Parkausfahrt ist noch ca. 30 km entfernt...
Nur gut, dass die Mietwagen in Namibia standardmäßig immer zwei Ersatzräder dabei haben. Wir stellen einen neuen (Amateur-) Weltrekord im Reifenwechseln auf: 10 Minuten für zwei Räder. Dennoch ist es danach schon fast komplett dunkel. Wir fahren die restliche Strecke maximal 40 km/h, um bloß nicht noch einen Reifen zu schrotten, jetzt wo wir kein brauchbares Ersatzrad mehr haben. In letzter Minute erreichen wir die Parkausfahrt.
Und die Moral von der Geschicht': wenn da Tempo 60 steht, dann fahre schneller nicht.

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Sonntag, 20.04.2003 Ostern Sossusvlei, Namibrand Heute schälen auch wir uns um halb fünf aus dem Schlafsack und fahren - ganz vorsichtig - Richtung Sossusvlei. Aber wir sind zu spät, der Sonnenaufgang bricht schon an der Düne 45 über uns herein. Das ist allerdings auch ein extrem schöner Anblick. Aus dem zarten Apricot-Farbton von gestern Nachmittag ist ein leuchtendes Rostrot geworden.
Das Sossusvlei ist morgens um 8 Uhr ebenfalls sehr hübsch. Noch nicht so warm und erst wenig Leute da. Wir frühstücken auf einer Düne und fragen uns, wovon die kleinen Eidechsen hier oben eigentlich leben, wenn sie keine Rusk-Zwieback-Krümel abbekommen.
Bevor es richtig warm wird fahren wir nach Sesriem zurück, um an der Tanke dort unsere kaputten Reifen begutachten zu lassen. Wir haben noch mal Glück gehabt, nur der eine Reifen muss ersetzt werden, beim anderen reicht neu Aufpumpen.
Dann fahren wir weiter Richtung Süden. Wir wollen am Namib-Rand entlang fahren, um auf dem Campingplatz der Straußenfarm Koiimasis zu übernachten. Leider nehmen wir nicht die D 707, sondern die C 17, weil die auf der Straßenkarte besser aussah. Sie ist auch recht hübsch, kurvt durch die Berge und so. Aber als wir endlich die "Hintertür" des Farmgeländes erreichen, haben wir uns am spitzen Straßenschotter schon wieder einen Reifen plattgefahren. *seufz* Nur gut, dass wir heute morgen beide Reifen vom gestrigen Crash haben checken lassen, so haben wir nun wenigstens einen heilen Ersatzreifen.
Der Campingplatz auf Koiimasis ist die mühsame - fast Off-Road-Fahrt - von hinten über das Farmgelände allerdings wert! Nur 6 Stellplätze, aber total kuschelig in eine Schlucht aus runden Granit-Koppies gebaut. Auch die Sanitär-Häuschen sind "organisch" in die Felsen gebaut. Ich kriege Ulf nur mit Mühe wieder aus der Dusche, so begeistert ist er!

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Montag, 21.04.2003 Ostern Namibrand, Lüderitz Morgens Weiterfahrt auf der D 707 Richtung Süden. Die Strecke ist echt schön, rechter Hand die ausstreichenden roten Namib-Dünen, linker Hand Berge. Und irgendwann ist es um uns herum plötzlich zartgrün! Eine unerwartete Farbe. Aber auch hier hatte es offenbar geregnet und überall ist zartes Gras am Sprießen.
Wir erreichen einige Stunden später ohne weitere Zwischenfälle Lüderitz. Wir hatten uns nach der Hitze in der Wüste auf die frischere Seeluft gefreut. Aber nun sind wir trotz Sonnenschein am Frieren. Wir gehen in eine Pension, die man uns unterwegs empfohlen hatte, "Zur Waterkant". Die Lage ist super, am Hang gelegen, mit Blick auf den Hafen und große Terrassen rings am Haus herum. Die Zimmer-Einrichtung war allerdings vor 30 Jahren auch schon modern. Ebenso die Herbergseltern. Wir sind vermutlich nicht so die typische Touristengruppe, die sich hier normalerweise einquartiert, d.h. wir sind vielleicht einfach zu jung, um das so richtig gut zu finden. Die Herbergseltern sind, sagen wir mal, ziemlich geschäftstüchtig. Das heißt, es gibt natürlich einen Begrüßungs-Kaffee und -Kuchen. Und Wäsche kann man auch waschen lassen, aber es kostet alles kräftig Aufpreis.
Abends tigern wir noch ein wenig durch Lüderitz. Im Restaurant "Legends" gönnen wir uns dann eine fette "Seafood-Platter", inklusive Languste. Sehr zu empfehlen, das Essen und der Laden!

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Dienstag, 22.04.2003 Lüderitz, Lüderitz-Halbinsel Morgens machen wir einen Stadtbummel. Schön, mal wieder in der Zivilisation zu sein und am Hafen einen Café au lait zu schlürfen. In Lüderitz sieht man zwar auch viele Touristen, aber das Stadtbild ist dennoch eher vom Hafenbetrieb und DeBeers, oder NamDeb, wie sie nun heißen geprägt. Es gibt eine neue Fußgängerzone am Hafen und viele alte Wilheminische Häuser. Nachmittags fahren wir zur Lüderitz-Halbinsel im Süden der Stadt. Dieses Gebiet ist fast der einzige Küstenabschnitt bei Lüderitz, der nicht im Diamanten-Sperrgebiet liegt und frei betretbar ist. Die Halbinsel sieht aus wie eine große Abraumhalde. Nur roher Boden und ganz vereinzelt mal ein einzelnes skurriles Pflänzchen. Wir fragen uns, ob die Landschaft hier tatsächlich durch die Diamantensuche so verwüstet wurde, oder ob es ein natürlicher Zustand ist. Dann muss diese Ecke sehr lebensfeindlich für Blümchen und Tierchen sein. Können wir uns aber grade auch gut vorstellen: der Wind pfeift eisig und die Sonne brennt. *fröstel*
Auf dieser Halbinsel liegt auch der Diaz Point, eine schöne Landspitze. Hier gibt es ebenfalls einige Seehunde, und Pinguine wohnen auch in der Nähe. Abendessen in Lüderitz in "Kapps Hotel", einem der ältesten Hotels der Stadt, noch mit originaler Einrichtung aus den 20er Jahren. Das Essen haut uns nach dem leckeren Seafood-Platter gestern im Legends allerdings nicht wirklich um.

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Mittwoch, 23.04.2003 Bogenfels-Pomona-Tour Wir geben morgens unser Auto in die Reparatur, um noch mal die Reifen zu checken und lassen es auch mal waschen. Genug Wiener Schnitzel gefahren. Dann gönnen wir uns die ganztägige Pomona-Bogenfels-Tour, die ins Sperrgebiet zu den alten Diamantengräber-Geisterstädten und an die Küste geht. Man braucht dafür extra eine Zugangsgenehmigung von NamDeb, die ist nicht immer innerhalb von 24h zu bekommen. Wir hatten Glück. Die Tour kostet ca. 750N$ pro Nase, das ist happig. Aber es macht schon Spaß, im 4X4 durch Gegenden zu fahren, durch die sonst kein Mensch fahren darf. Unser Führer kann ziemlich viel zu der Diamanten-Vergangenheit hier erzählen. Sehr interessant.
Die Geisterstädte auf der Strecke sind beeindruckend, unsere Phantasie inszeniert beim Angucken Bilder aus Wildwest-Filmen. Rauhbeinige Abenteurer, laute Saloons, Freudenmädchen, Schlägereien von Betrunkenen auf der Straße. Ob das hier früher wirklich so zugegangen ist?
Der Bogenfels ist auch ganz hübsch, wie er da so an der Steilküste hängt. Weil grade Niedrigwasser ist, kann man runterklettern und sich an seinem Fuß etwas umschauen.
Als wir abends wieder zurück in Lüderitz sind, sind wir der Meinung, dass sich die Tour gelohnt hat.

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Donnerstag, 24.04.2003 Kolmannskuppe, Fish-River Lodge Von Lüderitz haben wir alles gesehen, deshalb fahren wir weiter. In der nahen Diamanten-Geisterstadt Kolmannskuppe machen wir eine Führung mit. Diese Stadt kann jeder Eintritt zahlende Tourie ohne aufwändige Sondergenehmigungstortur betreten. Die Stadt ist beeindruckend. Einerseits halb im Sand eingeweht, andererseits mumienhaft gut erhalten: Die Farben, mit denen man in den 1920er Jahren mangels Tapeten die Wände gestrichen hatte, leuchten immer noch intensiv. Die haben sich damals echt Mühe gegeben, fast überall sind auch bunte Friese gemalt. Bereits gestern ist uns aufgefallen, dass der Verfall von Gebäuden hier anders vonstatten geht als bei uns. Hier bei dem salzigen Seewind verrotten zuerst die Wellblechdächer. Dann werden oft vom ewig nagenden Zahn des fliegenden Sandes die Ziegel zwischen dem Mörtel herausgenagt, so dass oft nur noch die Fugen stehen bleiben. Und am haltbarsten erweisen sich die Holzkonstruktionen, echte deutsche Eiche eben, per Schiff um die halbe Welt gekarrt. Auf der Führung bekommt man auch einen schönen Eindruck vom Leben der Leute damals hier. Unser Bild vom raubeinigen Desperado-Leben, das wir gestern entworfen haben, stellt sich dabei als falsch heraus. Die Leute, meist Deutsche, haben hier sehr "zivilisiert" gelebt. So richtig mit Turn- und Gesangsverein, Theater und mit Kind und Kegel. Man wollte alle Annehmlichkeiten des europäischen Lebens beibehalten. Sogar große Eisblöcke wurden in Kolmannskuppe hergestellt, mit denen die Leute ihre Kühlschränke kühl halten konnten.
Kolmannskuppe ist echt interessant und unbedingt einen Besuch wert.
Mittags fahren wir weiter, düsen in Richtung Fish-River Canyon. Wir quartieren uns in der Canyon Lodge ein. Die Lodge ist total urig, sie liegt in einem Tal mit Granit-Koppies, ähnlich wie der Campingplatz Koiimasis. Und ähnlich wie dort sind auch hier die Gebäude, also die kleinen Bungalows "organisch" in den Fels gebaut. Die Hütten sind echt klasse! Sie heizen sich außerdem nicht so auf, weil sie ein dickes Strohdach haben (wo nehmen die das bloß her?), und die Dachfirste nur aus locker gereihten Holzpfählen bestehen, so dass die Luft immer zirkulieren kann. Die Holzpfähle sind übrigens alte Zaunpfähle, die man beim Umbau der Farm zur Lodge abgebaut hatte.
Den Sonnenuntergang verbringen wir ziemlich glücklich mit einem Sundowner oben auf einem Granitkoppie.
Hach, das Leben kann schön sein!

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Freitag, 25.04.2003 Fish River Canyon Eigentlich wollten wir heute schon weiter fahren, aber es gefällt uns so gut, dass wir uns entschließen, noch eine Nacht zu bleiben. Den Tag beginnen wir langsam und ausgiebig am großen Frühstücksbuffet. Wir unterhalten uns mit einigen Stammgästen und erfahren, dass der hauseigene Pilot sich grade zu Tode langweilt, weil kein Tourie einen Rundflug über den Canyon machen will. Nun gut, dem Mann kann geholfen werden. Wir freuen uns alle schrecklich, eine halbe Stunde in einer Cessna über dem Canyon zu kreisen. Auch wenn es sehr "bumpy" ist, also viele Turbulenzen hat. Danach hängen wir weiter auf der Lodge rum, und gucken uns den nun zufrieden strahlenden Piloten an. *grins*
Nachmittags fahren wir dann noch mal per Auto zum Canyon. Der Haupt-Aussichtspunkt ist in puncto Sauberkeit eine Katastrophe. Die Mülleimer quellen über, tausende Wespen schwirren darüber, ziemlich viel Müll liegt auf den Picknicktischen verstreut. Ähnlich wie der Sesriem-Campingplatz schon wieder so eine Hauptattraktion, für die man Eintritt zahlen muss und die dann nicht angemessen gepflegt wird. Schade. Die anderen Aussichtspunkte am Canyon sind jedoch in besserem Zustand.
Der Canyon selbst mit seinen 1000 Metern Tiefe ist auch vom Boden aus beeindruckend. Leider ist er vom Gestein nicht so farbenprächtig wie der Grand Canyon. Aber Fish River ist ja auch nur die Nr. 2 auf der Weltrangliste... ;-)

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Samstag, 26.04.2003 Garas Park, Hardap Dam Am späten Vormittag Aufbruch Richtung Norden. Mittag machen wir im Garas Park Campingplatz, ca. 40 Kilometer nördlich von Keetmannshoop. Dieser kleine Park links an der N1 ist ganz nett, weil er in einem Köcherbaumwald steht. Man braucht also, um Köcherbäume zu sehen gar nicht zu "dem" Köcherbaumwald zu fahren. Im Garas Park stehen diese Aloenbäumchen zwischen Wollsackförmig verwitternden Dolerit-Steinhaufen. Diese Steine sind lustig, denn manche von ihnen sind sog. Phonolithe, d.h. wenn man mit einem anderen Stein oder Hammer draufklopft, dann klingen sie wie große leere Ton-Gefäße. Sollte man unbedingt mal ausprobieren!
Nachmittags finden wir uns auf dem Campingplatz des Hardap Dam Ressorts bei Mariental ein. Der Platz an dem großen Stausee ist ganz nett, es gibt sogar einen großen Swimming-Pool, an dem wir heute entspannt unseren Sundowner nehmen.

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Sonntag, 27.04.2003 Windhoek Heute beginnt irgendwie die Rückreise. Wir fahren gemütlich nach Windhoek zurück, jeder ist mit seinen Gedanken und Erinnerungen an das Erlebte beschäftigt. Auf die "Großstadt" Windhoek haben wir eigentlich gar keine Lust. Nach der Ankunft in Windhoek am frühen Nachmittag hängen wir den Rest des Tages im Quartier ab.

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Montag, 28.04.2003 Windhoek Morgens Frühstück im Café Central, unser Stamm-Frühstücks-Café in Windhoek. Dann letzte Erledigungen in der Stadt: Wertsachen aus dem Bankschließfach holen, noch mal Geld tauschen, um unendlich viele Souvenirs zu kaufen. Nachmittags bringen wir das Auto zurück zum Vermieter. Ist ein seltsames Gefühl, denn nach den etlichen 1000 Kilometern und zusammen überstandenen Härten und Pannen ist es uns irgendwie lieb geworden. Hat uns nie im Stich gelassen. Wie lange es wohl dauern wird, bis wir uns in Deutschland wieder an den Rechtsverkehr gewöhnt haben? Ob wir auch dort wieder die ganze Zeit mit dem Scheibenwischer blinken werden, weil die ganzen Armaturen auf der falschen Seite sind?

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Dienstag, 29.04.2003 Rückflug Der Flug geht am späten Vormittag, so dass wir ganz entspannt aufstehen und frühstücken können. Am Flughafen stellen wir dann fest, dass wir vielleicht doch das eine oder andere Souvenir zuviel gekauft haben: Für die 6 kg Übergepäck zahlen wir 480N$ Gebühr...
Bei der Sicherheitskontrolle erlebt Ulf dann eine kleine böse Überraschung, denn er hatte unbedachter Weise sein Schweizer Taschenmesser im Handgepäck verstaut. Der Metalldetektor spürt das Ding natürlich auf, und der rigorose Sicherheits-Beamte zwingt Ulf, das Messer in den Müll zu werfen. Bitter bitter.
Auch für den Rückflug hatte ich vegetarisches Essen geordert, aber diesmal bin ich ziemlich enttäuscht. Beim Mittag gibt es keinen Nachtisch dazu, hat man wohl vergessen einzupacken. Und zum Abendessen gibt das gleiche Menü noch mal! Nun ja, man kann vielleicht in einem Land, in dem man Hühnchen als Gemüse versteht, auch kein anständiges vegetarisches Essen erwarten. Beim nächsten Mal werde ich nur für den Hinflug vegetarisch buchen.
Der Rückflug ist insgesamt sehr entspannt. Diese 10 oder 11 Stunden Tagflug sind ganz angenehm, um sich langsam wieder auf Deutschland vor zu bereiten.
Abends um 23h Ankunft in Frankfurt. Nun sind wir also wieder in der Realität zurück.

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